Geschichte

Geschichte der Aiserbühne

Historische Aufnahme der Feilichtbühne Aiser

Die AISER-Bühne wurde als Laienspielgruppe Schwertberg im Mai 1965 gegründet.

Die 28 Gründungsmitglieder begannen im aufgelassenen Steinbruch Schwertberg/Aiser eine Freilichtbühne zu bauen.

Weit über 350.000 freiwillige Arbeitsstunden wurden seither für den Bau der Bühnenburg von den Vereinsmitgliedern geleistet. Der Innenausbau im Hauptgebäude steht noch bevor.

Der Verein zählt derzeit rund 200 Mitglieder, seit 1965 gab es insgesamt etwa 2.400 Veranstaltungen,
darunter 60 verschiedene Theateraufführungen und 30 Märchenspiele auf der Freilichtbühne Aiser.

Entstehung und Entwicklung

Schwertberg hat eine sehr lange Theatertradition, bereits 1892/93 sind Theateraufführungen in Vereinsheimen und Gasthäusern belegt.

Bis 1965 gab es jedoch keinen eigenen Theaterverein.
Mit der Gründung der Laienspielgruppe sollte in Schwertberg ein Verein geschaffen werden, der sich ausschließlich mit der Pflege des Laienspieles befasst.
Zielsetzung war es, nach genauer Planung und Erstellung eines Finanzierungskonzeptes, auf der Aiser eine Freilichtbühne zu errichten.
Doch das unerwartete Vorhaben der Gemeinde Schwertberg, genau am gewünschten Theater-Standort im Aiser-Gelände eine Mülldeponie zu errichten, brachte diese Planung in Gefahr und zwang die Gründungsmitglieder sofort zu handeln.

Der Besitzer des ehemaligen Steinbruches Aiser, Ing. Leopold Helbich, bewilligte dem jungen Theaterverein, das Gelände zu pachten. Nach dieser Abmachung begannen die damals 28 Mitglieder sofort bei nur 250,– Schilling Kassenstand nach dem Raumkonzept des Obmannes Franz Reindl mit dem Bau des ersten Abschnittes der Anlage.

Vom Großteil der Schwertberger Bevölkerung etwas schief betrachtet – man hielt dieses Vorhaben für undurchführbar – entwickelte sich dieser Verein bald zu einer verschworenen Gemeinschaft.
Stein um Stein, Ziegel um Ziegel wurden in der Freizeit gesetzt und es entstanden der Bühnenteil und der erste Innenhof.

Nach über 10-jähriger Bauzeit wurde die Freilichtbühne Aiser mit dem Bauernkriegsstück „Stefan Fadinger“ im Jahr 1976 würdevoll eröffnet.

Die Mitgliederzahl war bis dahin auf 170 angestiegen.
Dadurch konnten die großen baulichen Vorhaben und vor allem die Theateraufführungen bewältigt werden. Die nachfolgenden Jahre waren künstlerisch und finanziell sehr erfolgreich. Seit dieser Zeit bringen ausschließlich Laiendarsteller/Laiendarstellerinnen jedes Jahr mit anspruchsvoller Inszenierung dramatisches, komisches und possenhaftes Openair-Theater zur Aufführung.

Ein großer Schock erfasste den Verein 1982, als der damalige Besitzer des Geländes Ing. Leopold Helbich aufgrund eines Generationenwechsels in der Firmenleitung beschloss, das Aiser-Gelände zu verkaufen.
Es wurde der Aiser-Bühne nahe gelegt, Finanzierungsmöglichkeiten für den Ankauf des Areals zu suchen. Nach großen Anstrengungen kam eine annehmbare Lösung mit Beteiligung des Vereins und der Marktgemeinde Schwertberg unter Bgm. Heinrich Achhorner zustande. Die Aiser-Bühne sicherte sich das immerwährende Nutzungsrecht des Geländes und die Zukunftsängste der Laienspieler waren zerstreut.
Mit neuem Elan begannen die aktiven Mitglieder, nunmehr über 250 Personen, mit dem weiteren Ausbau der Bühnenburg.

Der  errichtete 27 Meter hohe Turm ist heute ein weithin sichtbares Wahrzeichen der gesamten Anlage.
Vor allem durch freiwillige Arbeitsleistung aufgebaut, umfasst die gesamte Anlage heute über 4.500 qm umbauten Raum, errichtet auf einer Grundfläche von 28.700 qm.

Obwohl der Theaterbetrieb aus betriebswirtschaftlicher Sicht keinen Vergleich mit einem Unternehmen zu scheuen braucht, ist und bleibt die wichtigste Antriebsfeder des Vereins das Theaterspielen. So gelang es viele Jahre auch anspruchsvolle Stücke – von Obmann, Regisseur und Schauspieler Franz Reindl spielgerecht für die Aiser-Bühne bearbeitet – den Besuchern/-innen nahe zu bringen. Die vielen jungen Amateurschauspieler/-innen zeigen, dass es Sinn macht, immer wieder eigene Szenen gerade für die jüngsten Darsteller/-innen einzubauen. Nicht nur die Dramatik wird durch die Jugend belebt, auch der Theater-Nachwuchs für die Bühne wird gefördert.

So herzlich professionelle Künstler/-innen für Aufführungen ihrer eigenen Programme auf der Aiser willkommen sind, so wird der Verein doch immer bemüht sein, die alljährliche Theaterproduktion im eigenen Haus und allein mit den Mitgliedern und dem Nachwuchs der Aiser-Bühne auf die Beine zu stellen.

Aus gesundheitlichen Gründen musste im September 2008 der Obmann, Regisseur und Schauspieler Franz Reindl sein Lebenswerk in andere Hände übergeben. Die Führung übernahm der Obmann Stellvertreter Josef Moser bis zur nächsten Jahreshauptversammlung. Bei den Neuwahlen im April 2009 hat sich Herr Dietmar Achorner dazu bereit erklärt die Führung der Aiserbühne zu übernehmen.

Von Kindheit an tätig auf der Aiserbühne, übernahm die Regie bei den Theaterstücken nun Herr Prof. Clemens Nirnberger, welcher in Salzburg studierte und dort professionelle Theatererfahrungen sammeln konnte. Der junge Deutschprofessor hinterlegt Theaterstücke mit modernen Akzeten und untermalt sie mit jungem Elan.

Nach zweieinhalb Jahren erfolgreicher Leitung des Vereines hat Herr Dietmar Achorner aus privaten Gründen den Obmann zurückgelegt und wurde vom Obmann Stellvertreter Friedrich Hinterholzer abgelöst.

Nun wechselten die Regisseure immer wieder ab. Die Idee eines Saaltheaters im Volksheim Schwertberg wurde umgesetzt und besteht seit 2010 erfolgreich. Da zwei Theaterstücke im Jahr kaum zu bewältigen waren, wurde der Zweijahresrhythmus von Sommertheater und Wintertheater eingeführt. Weiters wurde im Jahr 2016 die Kindertheatergruppe wieder aktiviert und auch bauliche Veränderungen, wie die Überdachung des Gastgartens, wurden vorgenommen.

Im Jahre 2018 legte Fritz Hinterholzer nach vielen Jahren erfolgreicher Obmannschaft das Amt aus privaten Gründen zurück. An seine Stelle trat Walter Stamm. Unter neuem Obmann wurde nicht nur eine Jugendtheatergruppe, sondern auch eine jährliche Feldmesse auf der Aiser ins Leben gerufen. Außerdem folgten weitere bauliche Veränderungen.

Im Jahre 2020 legte Walter Stamm sein Amt aus privaten Gründen zurück und Gerhard Mayböck trat an seine Stelle.

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