Engagement für die Kultur in Oberösterreich

Theater wurde in Schwertberg schon lange gespielt, vorrangig auf kleinen Bühnen in den örtlichen Gaststätten. Einer Gruppe von jungen Menschen war dies im Laufe der Zeit zu wenig geworden. Sie wollten mehr.
Entstehung und Entwicklung
uIm Mai des Jahres 1965 gründeten deshalb 28 motivierte Leute die Laienspielgruppe Schwertberg. Sie suchten nach einer eigenen, neuen und besonderen Lokation.
Diese fanden sie „auf der Aiser“; dem Areal eines aufgelassenen Steinbruchs.
Eigentlich wollte die Gemeinde dort eine Mülldeponie errichten. Zum Glück verpachtete es der Besitzer aber der engagierten Theatergruppe. Nach Planung, Finanzierungskonzept und einem Startkapital von lediglich 250 Schilling begann man unter der „Regie“ von Obmann Franz Reindl eine Freilichtbühne zu bauen.


Nach über 10-jähriger Bauzeit wurde die Freilichtbühne Aiser mit dem Bauernkriegsstück „Stefan Fadinger“ im Jahr 1976 mit etwa 200 Akteur*innen würdevoll eröffnet.
Die nachfolgenden Jahre waren künstlerisch und finanziell sehr erfolgreich, als 1982 ein großer Schock den Verein erfasste. Der damalige Besitzer beschloss, das Aiser-Gelände zu verkaufen. Es wurde dem Verein nahe gelegt Finanzierungsmöglichkeiten für den Ankauf des Areals zu suchen. Nach großen Anstrengungen kam eine annehmbare Lösung mit Beteiligung der Laienspielgruppe und der Marktgemeinde Schwertberg zustande.
Die Aiserbühne sicherte sich das immerwährende Nutzungsrecht des Geländes.
Weit über 350.000 freiwillige Arbeitsstunden wurden seither für den Bau und den Betrieb des Areals von den Vereinsmitgliedern*innen (derzeit über 200) geleistet. Der 27 Meter hohe Turm ist heute ein weithin sichtbares Wahrzeichen der gesamten Anlage. Diese umfasst über 4.500 m2 bebauten Raum, errichtet auf einer Grundfläche von 28.700 m2.


Seit 1965 bringen beinahe ausschließlich Laiendarsteller*innen mit anspruchsvollen Inszenierungen possenhaftes, komödiantischen und literarisches Open Air Theater zur Aufführung. Neben den Freiluftinszenierungen werden im Volksheim verschiedene Schwänke und Possen dargebracht.
Der Schauspielnachwuchs verzaubert seit den Anfängen mit klassischem Märchenspiel und selbstverfassten Eigenproduktionen.
So gelang es diverse Stücke – von Obmann, Regisseur und Schauspieler Franz Reindl (
†) spielgerecht für die
Aiser-Bühne bearbeitet – dem Publikum nahe zu bringen. Es gab insgesamt etwa 2.500 Veranstaltungen, davon fast 100 Theaterproduktionen.
Über die Region hinaus bekannte Namen machten auf der Aiser ihre ersten Gehversuche als Schauspieler*innen. Dazu zählen unter anderen Irmgard Gruber,
Herbert Walzl (
†) und Martin Dreiling.
Besonders erwähnenswert ist die Jahrzehnte dauernde Verbundenheit zum Hofberg Freilichttheater Schiltberg / Bayern. Die mittlerweile entstandenen Freundschaften werden durch gegenseitige Theaterbesuche und Ausflüge gerne gepflegt.
Aus gesundheitlichen Gründen musste im September 2008 Franz Reindl sein Lebenswerk in andere Hände übergeben. Seither ist des den Obmännern und Regisseur*innen ein wesentliches Anliegen, die Tradition des Laientheaters fortzuführen und den Erhalt dieses wertvollen Kulturguts für die Region zu garantieren.
Seit 2020 heißt unser Obmann Gerhard Mayböck, der nicht nur als Schauspieler oft in Erscheinung trat, sondern durch seine Tatkraft im Bereich Bühnenbildbau beeindruckt.
